|  | Antwort Diesen Flugzustand bezeichnet man als Autorotation. Bei der gewollten- oder ungewollten Autorotation ist der
      Antriebsmotor abgeschaltet ( oder beim Training auf Leerlauf ). Das
      Modell, und sogar der Großhubschrauber, haben in diesem Flugzustand noch
      2 Energiearten "gespeichert" welche zum sicheren Landen
      verwendet werden können:
 1.)
 Drehenergie im Rotor. Der Physiker spricht von "kinetischer
      Energie". Je schneller der Rotor dreht, desto mehr Energie
      ist im Rotor gespeichert. Das Gewicht der Rotorblätter spielt hierbei eine
      entscheidende Rolle. Also ist die Größe der kinetischen
      Energie abhängig von Drehzahl und Blattgewicht.
 
 
 2.)
 Energie durch die Höhe des Modells über dem Flugfeld. Der Physiker spricht hier von "potentieller Energie". Je
      höher das Modell fliegt, desto mehr potentielle Energie ist vorhanden. Die zur Verfügung stehende Energie der Höhe ist aber nur auf einem Umweg
      zur sicheren Autorotation zu gebrauchen. Nach Betätigung des Autorotationsschalters   wird der
      Antriebsmotor abgeschaltet. Um das Modell jetzt noch sicher landen zu
      können, muß man die Hauptrotorblätter so verstellen, daß sie einen
      negativen Anstellwinkel haben. Das Modell verliert dabei schnell an Höhe.
      Der Fallwind, welcher jetzt durch den Rotor strömt, kann jetzt den Rotor
      auf Drehzahl halten, oder ihn sogar beschleunigen. Also kann die
      potentielle Energie in kinetische umgewandelt, und somit auch genutzt
      werden. Beim eigentlichen Landen wird dann ausschließlich die noch zur Verfügung
      stehende Energie im Rotor verwendet. Dazu wird der Anstellwinkel der
      Rotorblätter wieder positiv verstellt, das Modell abgefangen und
      gelandet.
 
 Gewollte Notautorotation:
 Diese Formulierung kling wiedersprüchlich, denn gewollte Not kann ja wohl
      keine echte Not sein. Dennoch: Wenn der Heckrotor des Hubschraubers ausfällt (kommt immer mal wieder
      vor) beginnt dieser sich um die Hochachse zu drehen und wird unkontrollierbar. Da der
      Heckrotor nicht mehr das benötigte
      Gegendrehmoment aufbauen kann. In so einem Fall muß
      der Antriebsmotor abgeschaltet und der
      Hubschrauber autorotiert werden. ( Auch beim Großhubschrauber ). Nur so
      hat man die Möglichkeit das unkontrollierte Drehen des Hubschraubers
      abklingen zu lassen und das Modell zu landen.
 
 Wer eine gekonnt vorgeflogene Autorotation schon einmal gesehen hat war
      sicherlich überrascht, wie lange das Modell kurz vor das Landung noch
      schweben kann, bis das Modell in Folge der sich abbauenden Drehzahl
      langsam zu Boden sinkt. Ich bin gerne bereit interessierten Gästen auf
      unserem Fluggelände Autorotationen vorzuführen.
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